Archiv Meat Loaf


Meat Loaf Fanforum » Meat Loaf » Sergeant Pepper’s Geschichtsstunde
 
  Seiten: 1
Autor Thema: Sergeant Pepper’s Geschichtsstunde
Sgt. Pepper



Beiträge: 407
-
Ort: 101 Reykjavik


erstellt am 01.02.2008 22:17    
Da es zu Meat Loaf momentan kaum aktuelle Nachrichten zu erörtern gibt, blicke ich mal eben zurück.

Ich dachte mir, daß es vielleicht interessant wäre zusammenzutragen, was im Laufe der Jahre bzw. Jahrzehnte über den Dicken geschrieben wurde und was er selbst so gesagt hat. Daher starte ich hier mal eine Zitate-Sammlung. (Ich werde keine kompletten Artikel einstellen.)

Würde mich freuen, wenn ihr hier etwas beisteuern könntet. Zu Bildungszwecken.

Ich fange mal mit etwas ganz Altem an, aus einer Zeit, in der viele von uns Meat Loaf – leider – noch nicht live erlebt haben.

Quelle: Musikexpress, Nr. 8/1978

Quote:
Das markerschütternde Soundgewitter entlud sich nun auch auf deutschen Bühnen. Meat Loaf, die wahrhaft unvergleichliche Band aus den USA, erlaubte sich keineswegs einen Scherz, als sie ihr Debutalbum „Bat out Of Hell“ taufte: Durch die Konzerthallen tobten nämlich ein singender Fleischklops, der immer kurz vor dem Exitus zu stehen schien, eine knackige Torte, die die katholische Kirche veranlassen könnte, die Inquisition wieder einzuführen, ein schwarzer Helldriver, der sein Piano am liebsten mit Leder beziehen würde, und schließlich eine Handvoll Musiker, die zusammen eine prächtige Killergang abgeben würden. Also, Leute, nehmt Eure Eltern mit zu Meat Loaf, und ihr bekommt endlich mal wieder drei Wochen Hausarrest!
[...]
Steinman: „Rock’n’Roll war in den letzten Jahren ganz schön langweilig. Die Produktionen waren entweder zu sauer* und glatt oder nichtssagend schwer metallig. Die beste Form von Rock’n’Roll hat fünf oder sechs grundlegende Elemente: Fieber, Romantik, Phantasie, Rebellion, Gewalt und ein bißchen Spaß... [...] Ich habe versucht Hymnen zu schreiben, die auch einen visuellen Charakter haben. Durch meine Erfahrung bei Film, Theater und Oper geistern immer Bilder in meinem Kopf herum, wenn ich Musik schreibe...“
[...]
Die Schwierigkeiten, das Spektakel live umzusetzen, lagen auf der Hand. Wie kann man diese Sound-Wand akustisch und optisch präsentieren? Man kann! Live präsentiert sich der Fleischklops mit einer Urgewalt, die an die Grenzen des Menschenmöglichen geht. Meat Loaf und Steinman setzen ihre Musik in Theater um. Ihnen zur Seite steht Karla, ein Rasseweib erster Güte, das nicht nur das Teufelchen in der Hose der männlichen Zuschauer aktiviert, sondern eine Stimme hat, die auch die Gehörgänge zum Beben bringt. Wie ein Ungetüm rast Meat Loaf auf die Bühne und drückt die Empfindungen aus allen Poren seines Körpers. Er lebt die Musik. Das Publikum emfindet** Ekel und Ästhetik gleichermaßen, wenn Meat Loaf in einer orgiastischen Szene die schon halbnackte Karla auf der Bühne packt, sie beinahe vergewaltigt, sie wieder fallen lässt, um ihr am Ende zu unterliegen.
[...]
Glücklichwerweise kühlt sich die Show danach wieder ab, um am Schluß bei "River Deep Mountain High" vulkanartig zu explodieren. Tina Turner hätte ihre Karriere frühzeitig an den Nagel gehängt, wenn ihr dieses "River Deep Mountain High" früher begegnet wäre.



Das hätte ich gern gesehen.

* Da steht tatsächlich sauer, aber ich vermute mal, hier liegt ein Druckfehler vor und es ist eher sauber gemeint.
** stand so im Originaltext, ohne p

Das war’s erst mal für heute – Fortsetzung folgt.


Grasshopper



Beiträge: 264
-
Ort:


erstellt am 01.02.2008 22:33    
klasse idee, das blöde ist nur wo auf den vielen daten trägern... ich find schon was
spannend zu lesen

Sgt. Pepper



Beiträge: 407
-
Ort: 101 Reykjavik


erstellt am 02.02.2008 15:25    
Da im letzten Beitrag die berühmten Bühnen-Grabschereien sehr plastisch beschrieben wurden , folgt jetzt Meat Loafs Stellungnahme zu Vorwürfen von jenen, die von dem Gefummel weniger begeistert waren bzw. es als anstößig und sexistisch empfanden.

Quelle: In Dublin, Nr. 342 (Jahrgang nicht bekannt, konnte ich auf / in der Zeitschrift nirgends entdecken, muß von Anfang der 1990er Jahre sein, Bat II war offenbar noch nicht erschienen)

Quote:
Meat Loaf is an eloquent, witty, likeable sort of chap but one thing guaranteed to rile him is levelling the accusation of sexism at his lyrics and stage show. These have been described in some quarters as “gratuituously, obscenely sexist,” and, his critics would argue, he appears to regard women as sexual play things. This he denies emphatically. “That’s a stupid accusation to make – you don’t know what you’re talking about. My show is a real ‘Beauty and the Beast’ scenario, and it’s quite obvious who the beast is.” But isn’t that patronising sort of sexism even more offensive than the more usual, “get your tits out for the lads” attitude? “I put on a show when I perform”, Meat counters, “it is as much theatre as it is music. I am an entertainer, I give my fans value for money and I do not think that I am being patronising when I say that a woman is beautiful.

“My lyrics are not sexist at all, there were several songs on the ‘Bat out of Hell’ album that had the woman in control, or as the dominant sex. They certainly aren’t just playthings. I think it is a load of crap to say that I am sexist, or that I am some sort of macho prick, because I’m not like that at all. It is a stupid accusation to make.”



Zusammenfassung auf deutsch:
------------------------------
Der Autor beschreibt Meat Loaf als redegewandten, humorvollen und sympathischen Typ, der allerdings grantig reagiert sobald man ihm vorwirft, daß er sexistisch sei und Frauen als Spielzeuge betrachte. Dies bestreitet er energisch und nennt es eine „dumme Anschuldigung“. Er verweist darauf, daß er Entertainer ist und eine Show macht um den Fans etwas für ihr Geld zu bieten. Er ziehe eine „Die-Schöne-und-das-Biest“-Nummer ab und es sei ja wohl ziemlich offensichtlich, wer dabei das Biest ist. Er betont weiterhin, daß die Texte seiner Songs keineswegs sexistisch sind, sondern vielmehr oft die Frau den dominieren Part verkörpert. Er versteht nicht, was sexistisch bzw. herablassend daran sein soll eine Frau als schön zu bezeichnen. Er sagt weiterhin, daß er Frauen weder als Spielzeuge betrachtet noch irgendein „Macho-Blödmann“ ist und hält solche Vorwürfe für dumm.




  (Seiten: 1 )
nach oben    

Es befinden sich gerade User im Chat

Design © 2002-2003 by Matthias Fröhlich
Mail an den Administrator